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Entwicklung eines Programmdesigns für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands mit Kambodscha im Schwerpunkt „Soziale Sicherung und Entwicklung“

Bis zur COVID-19 Krise Anfang 2020 hatte Kambodscha zwei Jahrzehnte kontinuierlichen Wachstums hinter sich. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stieg von 300 USD (1999) auf 1.700 USD (2019). Seit ca. 2015 ist allerdings eine zunehmende Einkommensungleichheit zu beobachten. Zwar ist die Armutsquote von 50 % auf 15 % drastisch gesunken, weitere 20 bis 30 % der Bevölkerung bewegen sich jedoch weiterhin nahe der Armutsschwelle („near poor“), und Indikatoren für nicht-monetäre Armutsdimensionen (z.B. Mangelernährung) bleiben hinter der positiven Entwicklung der Einkommensarmut deutlich zurück. Entsprechend verwundbar sind weite Teile der Bevölkerung für die Auswirkungen wirtschaftlicher Schocks.

Kambodschas System der sozialen Sicherung steht noch am Anfang seiner Entwicklung. Der umfangreichste Sicherungsmechanismus ist bislang der Health Equity Fund (HEF) als beitragsfreier Absicherungsmechanismus für ca. 3 Millionen Leistungsberechtigte (Arme und vulnerable Gruppen, circa 18,7% der Gesamtbevölkerung). Außerhalb des Gesundheitssektors beschränken sich Sicherungsmechanismen bislang auf eine geringe Zahl von Sozialprogrammen mit niedrigem Deckungsgrad und/oder eingeschränktem Leistungsumfang. Aufgrund der äußerst niedrigen formellen Beschäftigungsquote haben nur 1,2 Millionen Beschäftigte (ca. 7 % der Bevölkerung) Zugang zu einer Sozialversicherung. Ein 2017 von der kambodschanischen Regierung verabschiedeter Politikrahmen sieht den Aufbau eines integrierten Systems der sozialen Sicherung vor, das verschiedene Sozialleistungen, -versicherungen und soziale Dienstleistungen miteinander verbindet, u.a. in den Sektoren Gesundheit, Bildung, Ernährung, Wasser- und Sanitärversorgung.

Vor diesem Hintergrund wird derzeit ein neuer Programmrahmen für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Schwerpunkt „Soziale Sicherung und Entwicklung“ entwickelt, der mit einem Zeithorizont bis 2030 als Orientierungsrahmen für die Konzipierung spezifischer Projekte der technischen oder finanziellen Zusammenarbeit (TZ, FZ) dient. Zeitgleich wurde die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit dem Design eines TZ-Projekts im Bereich der sozialen Sicherung beauftragt. Die Teamleitung für den bis zum zweiten Quartal 2021 laufenden Planungs- und Prüfprozess hat die GIZ an die iSPO GmbH vergeben (Teamleiter: Klaus-Peter Jacoby).